*erst seit ca einem Jahr Gravelbiker und Bikepacker
*kaum Erfahrung zum Thema Overnighter
*kaum Erfahrung bei Strecken jenseits der 150 Km
*bisher nur wenig Erfahrung mit Overnightern
Ich habe 2015 begonnen Sport ernsthaft zu betreiben. Neben Triathlon, Halbmarathon, Radrennen auf dem Mountainbike oder Rennrad (teilweise auch über 24 H) und Dirtruns, haben es mir besonders die Marathonstrecken auf dem Mountainbike im Rahmen der Stoneman-Challenges angetan. Diese Stoneman-Erlebnisse, die mich tief bewegt und oft an die Grenzen meiner physischen und psychischen Grenzen gebracht haben, zeigten mir mehrfach wozu ich fähig bin wenn ich es nur wirklich will.Ab und an stehe ich vor den Trophäen von Stoneman- Miriquidi, -Dolomiti, -Taurista und -Glaciara mit insgesamt 9 Steinen und denke an die anstrengenden und auch magischen Momente, die ich mit meiner Frau und guten Freunden teilte. Jeder Stein steht für jeweils eine Tour, ein emotionales Erlebnis und eine unvergessliche Geschichte.Dann kam Corona und sämtliche sportlichen Jahreshighlights wurden nach und nach abgesagt. Besonders hart war die Absage des Radklassikers ” Frankfurt- Eschborn Radrennen am ersten Mai”. An eine neue Challenge beim Stoneman Arduenna in Belgien sowie an einen normalen Urlaub mit Frau und Kind war Aufgrund der Pandemie nicht zu denken. Eine neue Idee musste dringend her- irgendetwas neues!
An einem Wintertag an dem auch reichlich Schnee lag und das Fatbike nach einem Ausritt bettelte, lernte ich mitten im Wald Bernd Hallmann kennen. Die Sonne schien, trotzdem war es recht frisch. Wir erzählten uns gegenseitig von unseren bisherigen Erlebnissen auf und mit dem Rad. Bernd erwähnte das ich mir den Film “Three Peaks and in between” dringend mal ansehen sollte. Nachdem wir zum Abschluss noch die Nummern tauschten, trennten sich unsere Wege (vorerst).Wenig später saß ich mit meiner Frau und einem Freund gebannt vor dem Laptop. Über ein Facebook Watch Event wurde der Film gezeigt, dem ein Interview mit der Protagonistin “Jana Kesenheimer” folgte. Wir waren sofort begeistert und konnten viele im Film gezeigte Emotionen sehr gut nachvollziehen, da wir uns in einigen Situationen selbst wieder erkannten. Die Idee, mit dem Rad ins Abenteuer zu starten ohne auf Einreisebeschränkungen sowie sonstige Pandemiebedingte Probleme achten zu müssen, gefiel uns sofort. Trotz erheblicher Schwierigkeiten durch Lieferengpässe , war ein passendes Gravelbike für mich relativ schnell gefunden. Die Packtaschen hatten wir auch recht flott zusammen und den ersten Abenteuern stand quasi nichts mehr im Wege.
*erster Overnighter an Ostern 2021: Im Biwaksack bei 2 Grad minus fast erfroren / 50 Meter neben uns wurde mitten in der Nacht ein Reh erschossen /Todesangst und kaum geschlafen.
*zweiter Overnighter: sehr idyllisches Plätzchen in Aschaffenburg gefunden und eingerichtet / wir wussten zunächst nicht das es sich dabei um den Drogenumschlagplatz Nummer 1 Aschaffenburgs handelt
*dritter Overnighter: fantastischer Campingplatz mit kleiner und feiner Marina am Weserradweg / morgens stellten wir fest das wir direkt neben dem AKW Würgassen genächtigt hatten.
Letzten Sommer war ich dann 4 Tage und 500 Km alleine unterwegs und konnte weitere Erkenntnisse sammeln:12 Kilo Gepäck ist viel zu viel / schönster Overnighter an einsamen Strand am Main in der Nähe von Miltenberg / auf Campingplatz beklaut worden.
Über diverse Bikepacking Gruppen bei Facebook bin ich dann aufs Taunus Bikepacking gestoßen, das mich sofort in den Bann zog. Ich bin hier im Taunus groß geworden, lebte einige Jahre in Frankfurt am Main und zog dann mit Frau und Kind wieder in den Hintertaunus. Den kompletten Taunus auf einer einzigen Strecke besser kennen zu lernen reizt mich daher auf besondere Weise. Den inneren Schweinehund zu besiegen, Grenzen zu verschieben sowie eigene Komfortzonen zu verlassen und neue interessante Menschen zu treffen sind weitere Beweggründe. Trotz zweier gefinishter Stoneman Gold Touren (165 Km, 4400 Hm und 120 Km, 4100 HM die jeweils an einem Kalendertag gefahren werden müssen) halte ich mich selbst nicht für einen überdurchschnittlich durchtrainierten Sportler. Vor den 1000 Kilometern durch den Taunus mit 20000 Höhenmetern habe ich jedenfalls ordentlich Respekt. Seit der Anmeldung wechseln sich die Gefühle Ehrfurcht, Vorfreude, Respekt, Entschlossenheit, Demut, Abenteuerlust und Neugier stetig ab. Zwischendurch beruhige ich mich mit dem optimieren meines Tourgepäcks und der allgemeinen Vorbereitung auf das Event. Über Facebook, Instagram und WhatsApp konnte ich auch schon ein paar der Fahrer und Fahrerinnen kennenlernen und zusammen ein paar Touren fahren. Bisher alles sehr cool, lustig und aufregend neu. Manchmal bietet das Leben auch unerwartete Überraschungen- jedenfalls staunte ich nicht schlecht als ich den Namen Bernd Hallmann auf der Teilnehmerliste entdeckte (manche dürften ihn und seinen Blog Jacominasenkel bereits kennen).
Ich habe zwei Räder, die sich für das Event eignen würden wobei jedes seine Vor und Nachteile hat. Bisher konnte ich mich noch nicht zwischen Gravelbike und Fatbike entscheiden. In letzter Zeit ist das Fatty allerdings in den Fokus gerückt da die 1×12 Übersetzung eventuell geeigneter ist als 2×10 auf dem Gravel.An dieser Stelle bin ich für jeden Tipp sehr dankbar. Generell freue ich mich über Erfahrungsberichte, Ideen und Tipps zum Thema Minimalgepäck.
Ich freue mich auf den 12. Juni und bin auf Euch und ein großartiges sowie unvergessliches Erlebnis sehr gespannt.
greetz Thomas
instagram: mr.t_bike_emotions